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19. Juli 2012

Bed & Breakfast


Photo by  www.jodicephotography.com

Die Kleine sieht so friedlich aus, wenn sie schläft. Dabei hat sie vorhin noch so gequiekt. Denk ich so bei mir während Jerry Lee Lewis mit „Whole Lotta shakin goin on“ aus dem Radio dröhnt. Wo zum Teufel sind meine Stiefel? Ich wische meinen kleinen Cowboy an ihrer leopardenfellgemusterten  Bluse ab und nehme meinen Hut. Fühl mich etwas mitgenommen. Ich ziehe die Tür hinter mir zu und zünde mir eine Zigarette an. Zum Teufel! Ein Tag wie jeder andere.

Ich schlage den Kragen hoch, ziehe mir den Hut tief ins Gesicht und mach mich auf den Weg zu Carols Diner. Wenn der Kaffee der guten Carol mich nicht wieder ins Leben zurückholt, dann werden das sicher ihr Lächeln und ihr Hintern für mich erledigen. Außerdem wird John bereits dort auf mich warten. Er wird wohl etwas länger warten müssen. Die Kleine musste mich aber auch ausgerechnet ans andere Ende der Stadt verschleppen. Ich muss weniger trinken! Fluchend marschiere ich an einer Kreuzung entlang. Und siehe da: Gott hat mein Fluchen erhört. An der roten Ampel
steht unser Pfaffe mit seinem nagelneuen Lincoln. In Schwarz, passend zum Kragen. Er sieht aus dem offenen Fenster und nickt mir christlich zu. Ich nicke ebenso christlich zurück: „Hübscher Wagen!“

Als ich das Diner betrete, winkt mir John schon aufgeregt zu. „Wo haste denn den Lincoln her?“ Ich zucke mit den Schultern. „Weiß gar nicht was Du meinst!“ John ist unser hiesiger Sheriff. Aber ganz abgesehen davon ein feiner Kerl. Als ich mich zu ihm an den Tisch setze kommt auch schon die gute Carol angewackelt. Und wie immer mit einem entwaffnenden Lächeln
auf ihrem bezaubernden Gesicht. Sie schenkt mir wortlos Kaffee ein und zwinkert mir zu. Dann dreht sie sich um geht wieder Richtung Küche.


Ich sehe John tief in die Augen und sage ernst: „Ich kann wirklich nicht sagen ob ich Carol lieber von vorne oder von hinten sehe!“ Der Sheriff lacht. Er nimmt einen Schluck Kaffee, schiebt seinen leeren Frühstücksteller beiseite und lehnt sich etwas über den Tisch. „Ich hab mit Siggi gesprochen. Du sollst heut Abend in seinem Laden vorbei kommen und alles Weitere mit ihm besprechen. Den zweiten und dritten Mann für den Job hab ich auch schon gefunden. Die beiden treffen Dich dort. Alles Weitere müsst Ihr untereinander ausmachen. Ich bin schon wieder viel tiefer in Deinen Mist verwickelt, als es für irgendjemanden von uns gut wäre!“ Ich lächele ihn an und spitze meine Lippen. John sieht mich genervt an: „Du bist ’n Arschloch!“  ls Carol mir mein Frühstück bringt steht John auf. „Die Pflicht ruft. Bei den Petersons oben hat irgendwas ein knappes Dutzend Rinder gerissen. Ich guck mir die Sauerei mal an. Grüß Siggi. Wir sehen uns morgen.“ John greift seinen Hut und Holster und legt Geld fürs Frühstück auf den Tisch. Der unansehnliche Eigelbfleck auf seiner Uniform scheint ihn nicht sonderlich zu belasten. Laut rülpsend verlässt er das Diner. Mein Kumpel der Sheriff. Eine echte Autoritätsfigur!

Nachdem ich bezahlt und Carol einen liebevollen Klaps zukommen lassen hab, fahre ich mit meinem neuen Lincoln erstmal nach Hause ne Runde schlafen. Ich will auf Deck sein, wenn ich mir heut Abend bei Siggi die zwei Galgenvögel begucke, die mir der Sheriff diesmal aufs Auge gedrückt hat. Zum Teufel...ein Tag wie jeder andere!


…to be continued